Neuordnung der Wallfahrtsseelsorge in San Giovanni Rotondo
(ZENIT) Johannes Paul II. hat in einem Brief jene Aufgaben dargelegt, die von nun an Erzbischof D’Ambrosio erfüllen soll, der vor einem Jahr zum Gesandten des Heiligen Stuhls für das italienische Heiligtum des Heiligen Pater Pio de Pietrelcina in San Giovanni Rotondo ernannt wurde. Das Wallfahrtszentrum, das jährlich an die acht Millionen Pilger anzieht, ist mittlerweile eines der wichtigsten Heiligtümer der Welt – mit mehr Pilgern als Lourdes oder Fatima. Mit dem an Monsignore Domenico Umberto D’Ambrosio, Erzbischof der Diözese Manfredonia-Vieste-San Giovanni Rotondo, gerichteten Schreiben setzt der Heilige Vater fest, dass der Päpstliche Gesandte zugleich auch Präsident der Stiftung “Casa di Sollievo della Sofferenza – Opera di Padre Pio de Pietrelcina” ist – ein großes Hospiz, das vom Kapuzinerpater mit den Stigmata noch selbst gegründet wurde (1887-1968). Ebendort wird nach den Angaben des Papstes in seinem Schreiben Monsignore D’Ambrosio die Funktion des Generaldirektors des internationalen Verbandes der Gebetsgruppen des Padre Pio ausüben, die weltweit an die 3.000 Mitglieder umfasst. „Ihnen obliegt es auch, das Apostolat dieser Gruppen auszurichten, indem sie deren geistigen Verantwortlichen taugliche Richtlinien geben, seien dies Priester, Ordensleute oder Diakone“, erklärte Johannes Paul II. „Was die Initiativen anbelangt, die die Grenzen der Erzdiözese überschreiten, wird er sich mit den Ordinarien [im Generellen Bischöfe, Anm. d. Red.] jener Orte in Verbindung setzten, die Interesse bekunden, um mit ihnen die Aktivitäten zu besprechen, die sie in den jeweiligen Kirchen aufbauen wollen“, heißt es in dem Text. Im Bezug auf das Leben im Heiligtum von San Giovanni Rotondo, bestimmt der Papst einige der Funktionen, die dem Erzbischof obliegen werden und die mit den üblichen Aufgaben von Bischöfen in anderen Diözesen übereinstimmen. Die erste Aufgabe ist die des „Bewahrens und des Entwickelns des geistigen Erbes Padre Pios“. Die zweite Aufgabe umfasst seine Autorität in der „Ausübung des Gottesdienstes“ und „der Seelsorge“: Unter anderem „die Predigt vor dem Volk; die Religionserziehung und die Moral der Gläubigen, im Besonderen der Kinder“. Der Bischof muss drittens „die Apostolischen Werke unterstützen, im Besonderen jene, die mit der Person Padre Pios verbunden sind, und deren regulären Ablauf koordinieren“, wie der Kodex des Kanonischen Rechts festsetzt. „Die Seelsorge der Pilger, die nach San Giovanni Rotondo kommen“ fällt ebenfalls dem Päpstlichen Gesandten „im Dienste der Gemeinschaft der Kapuziner“ zu, die in ihrer apostolischen Tätigkeit dem Bischof unterstellt sind. Der Heilige Vater schließt mit einem Lob für den großen Dienst der Gemeinschaft der Kapuziner in San Giovanni Rotondo und bittet sie um ihre „fruchtbare Zusammenarbeit“ mit dem Erzbischof.
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